Josef Sieber "Hein Daddel"

Teile 1 - 3 :
Gisela (Christiane Jansen), Herr Ottokar (Herbert Kiper †), Dr.Weskamp (Hubert von Meyerinck †), Frau Käthe (Maria Paudler †), Gast (Wolfgang Neuss †), Hein Daddel (Josef Sieber †), Fräulein Madler (Helen Vita †), Postbote (Herbert Weißbach †), Onkel Pankraz (Hans Nielsen †), Frau Rehmann (Alexa von Porembsky †), Herr Holtmann (Tilo von Berlepsch †), Herr Pötz (Dirk Dautzenberg †), Ester Brandt (Ruth Lommel †),Fritzchen (Roland Kaiser †), etc.

Teile 4 - 5 :
Die Zarin (Olga Tschechowa †), Anke (Jutta Speidel), Dr. Tiedemann (Franz Schafheitlin †), Kläuschen (Bernd Herzsprung), Sigrid (Giulia Follina), Wedderkopp Vadder (Henry Vahl †), etc.
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Tobias
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Josef Sieber "Hein Daddel"

Beitrag von Tobias »

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Josef Sieber wurde am 28. April 1900 als Sohn eines Baumeisters in Witten Ruhr geboren.

Er verließ die Volksschule, um auf väterlichen Wunsch Schlosser zu werden. Es mag am Qualm der Kohlenpott-Schlote gelegen haben, daß er sich als Junge auf das Meer sehnte und bald als Schiffsjunge anheuern ließ. Aus den erträumten romantischen Weltreisen wurde allerdings nicht viel, denn im Ersten Weltkrieg verpflichtete man ihn zur Kriegsmarine. Er diente in Flensburg und Kiel, war auf dem Kreuzer "Zähringen" und bei einer Torpedobootsflottile. Er kam nach Schweden und Norwegen. Nach dem Weltkrieg und dem Zusammenbruch Deutschlands hatte dieser Beruf nichts Verlockendes mehr für ihn.

Da er eine schöne Stimme sein eigen nennen durfte, nahm Sieber Gesangsunterricht. Was er selbst kaum für möglich gehalten hatte: die Opernbühnen in Hagen, Würzburg, Aachen und Darmstadt holten ihn als Baß-Buffo. Dann kam er nach Berlin und wechselte zur Sprechbühne über. 13 Jahre lang gehörte er ununterbrochen der Berliner Volksbühne an. Nebenbei arbeitete er beim Rundfunk und natürlich auch beim Film. Sein erster Streifen hieß "Pappi" (1934). Es folgten u. a. "Ein Mann will nach Deutschland", Verwehte Spuren" (mit Kristina Söderbaum), "Robert Koch" (an der Seite von Emil Jannings und Werner Kraus), "Kora Terry" und "Wasser für Canitoga" mit Hans Albers als Partner. Dabei spielte der Mime meist in Rollen, die seinem "Typ" entsprachen; er war der starke Mann aus dem Volk mit dem kindlichen Gemüt und dem weichen Herzen, der gutmütige Kamerad und saubere, liebenswerte Mensch unter der manchmal rauhen Schale.

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern! Mit diesem Lied und dem Film "Paradies der Junggesellen" ist Josef Sieber als Partner von Heinz Rühmann und Hans Brausewetter im Jahre 1939 populär geworden. Das Lied, für alle unangenehmen Lebenslagen geeignet, wird noch heute gesungen und gepfiffen. Er gehörte seitdem zum "Stamm" unserer Darsteller.

Auch nach 1945 war Sieber in mehr als 40 Filmen zu sehen, darunter "Grün ist die Heide", "Meines Vaters Pferde", "Klettermaxe", "Ave Maria", "Heideschulmeister Uwe Karsten", "Urlaub auf Ehrenwort", "Suchkind 312" und die "Immenhof"-Filme. Bei einem mehrtägigen Besuch in Hamburg, wo er sich zu Filmverhandlungen aufhielt, verstarb der Darsteller am 3. Dezember 1962 im Alter von 62 Jahren im Krankenhaus St. Georg an einem Herzanfall und wurde auf dem Friedhof Grünwald bei München beigesetzt.
Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass ich mir jeden Mist anhören muss!
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Andrea1984
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Film mit Josef Sieber

Beitrag von Andrea1984 »

Kommen Sie am Ersten....!
Uraufführung: 09.11.1951

Rollen und Darsteller:

Inge Imhof....................................................................................................... Hannelore Schroth

Gustav Schäfer................................................................................................... Günther Lüders

Gitta Schäfer........................................................................................................... Käte Pondow

Bruno Freyberg........................................................................................................ Ernst Lothar

Minnie Brand.............................................................................................................. Inge Meysel

Charlie Stein........................................................................................................ Joachim Teege

Dr. Brand................................................................................................................. Robert Meyn

Herr Kolbe......................................................................................................... Hermann Pfeiffer

Vater Imhof............................................................................................................... Josef Sieber

Elga Rainer............................................................................................... Liselotte Malkowsky

Geldbriefträger................................................................................................... Josef Offenbach

Taxichauffeur....................................................................................................... Karl Voscherau

Ein Herr................................................................................................................. Helmuth Peine

Gregory................................................................................................................. Josef Dahmen

Direktor................................................................................................................. Hans Friedrich

Inspizient.......................................................................................................... Günther Jerschke

Rundfunkreporter..................................................................................................... Willi Wagner

Werkstattbesitzer.................................................................................................... Wolfried Lier



sowie: Benny de Weille, das Tanzpaar Ninowka und Milos



Kommentar: Axel von Ambesser



Regie: Erich Engel

Drehbuch: Just Scheu und Ernst Nebhut

Musik: Michael Jary

Liedertexte: Just Scheu, Ernst Nebhut

Kamera: Albert Benitz

Bauten: Herbert Kirchhoff

Ton: Werner Pohl und Robert Fehrmann

Schnitt: Luise Dreyer-Sachsenberg

Kostümberatung: Erna Sander

Produktionsassistent: Werner Ludwig

Regieassistent: Hermann Kugelstadt und Lucie Berndsen

Kameraassistent: Heinz Pehlke, C.d.K.

Aufnahmeleitung: Benno Kaminski

Maskenbildner: Herbert Grieser, Trude Weinz, Kitty Stengl

Eine Gyula Trebitsch-Produktion




Quelle: http://www.fuenfzigerjahresaenger.de/

Weiter zu: Liselotte Malkowsky
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
profiler
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Beitrag von profiler »

Josef Sieber Filmographie



Filmografie
1962/1963 Heiraten ist immer ein Risiko

1962 Die Revolution entläßt ihre Kinder


1961 Drei Mann in einem Boot. Vom Hunde ganz zu schweigen
Darsteller: Rheinschiffer

1960/1961 Ein wahrer Held

1960/1961 Adieu, Prinzessin


1960 Die Friedhöfe


1960 Die Zeugin im grünen Rock


1960 Wenn die Heide blüht


1959/1960 Der Untergang der "Freiheit"


1959 Der Rest ist Schweigen


1959 Napoleon in New Orleans


1958 Sechs unter Verdacht


1958 Ein gewisser Judas


1958 Der Schäfer vom Trutzberg


1957 Ferien auf Immenhof
Darsteller: Hein Daddel

1956/1957 Tinko


1956 Hochzeit auf Immenhof
Darsteller: Hein Daddel

1955 Die Mädels vom Immenhof
Darsteller: Hein Daddel

1955 Suchkind 312


1955 Urlaub auf Ehrenwort


1955 Heldentum nach Ladenschluß. 1. Episode: Schwäb'sche Eisebahn


1954 Morgengrauen


1954 Ein Mädchen aus Paris


1954 Heideschulmeister Uwe Karsten


1953/1956 Meines Vaters Pferde [Einteilige Fassung]


1953/1954 Meines Vaters Pferde. 1. Lena und Nicoline


1953/1954 Sanatorium total verrückt


1953/1954 Meines Vaters Pferde. 2. Seine dritte Frau


1953 Ave Maria


1952 Lockende Sterne


1952 Bis wir uns wiederseh'n


1952 Tausend rote Rosen blühn


1952 Klettermaxe


1951 Grün ist die Heide


1951 Kommen Sie am Ersten...
Darsteller: Vater Imhof


1950/1951 Verträumte Tage


1950 Furioso


1950 Glück aus Ohio


1949/1950 Fünf unter Verdacht


1949 Das Geheimnis des Hohen Falken


1949 Artistenblut


1948/1949 Die letzte Nacht


1948 ...und wieder 48!


1948 Vor uns liegt das Leben


1947/1948 Morituri


1944/1945 Die Schenke zur ewigen Liebe


1944/1945 Der stumme Gast


1944 Schicksal am Strom


1943/1944 Jan und die Schwindlerin


1943/1944 Das war mein Leben


1943/1944 Junge Adler


1943 Um 9 kommt Harald


1943 Die goldene Spinne


1942/1943 Tonelli


1942/1943 Paracelsus


1942/1943 Liebe, Leidenschaft und Leid


1942 Diesel


1941/1942 Das große Spiel


1941 Menschen im Sturm


1940/1941 Männerwirtschaft


1940/1941 U-Boote westwärts!


1940 Das Wunschkonzert


1940 Achtung! Feind hört mit!


1940 Kora Terry


1940 Die drei Codonas


1939/1940 Das Herz der Königin


1939 Robert Koch, der Bekämpfer des Todes


1939 Paradies der Junggesellen


1938/1939 Wasser für Canitoga


1938/1939 Mann für Mann


1938 Mordsache Holm


1938 Das Verlegenheitskind


1938 Nordlicht


1938 Verwehte Spuren


1937/1938 Kameraden auf See


1936/1937 Menschen ohne Vaterland


1936 Hummel - Hummel


1935/1936 Die letzten Vier von Santa Cruz


1935/1936 Das Hemd des Glücks. Ein kurzweilig Spiel von Einem, der auszog, den glücklichen Menschen zu suchen


1935 Das Mädchen Johanna


1934/1935 Zigeunerbaron


1934/1935 Punks kommt aus Amerika


Quelle: http://www.filmportal.de/person/josef-s ... 0fef5a8e93
...und auf einmal kommt der Admiral Sombrero rein und sagt, Hein Daddel, Dein Glas ist leer!
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Beitrag von profiler »

In "Wenn die Heide blüht" 1960 spielt er fast die gleiche Rolle wie in den Immenhoffilmen. Die rechte (und die linke) Hand des Gutsbesitzers.

Eigentlich ist er da Hein Daddel, nur mit Schnurrbart!
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Ethelbert©
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Beitrag von Ethelbert© »

profiler hat geschrieben:In "Wenn die Heide blüht" 1960 spielt er fast die gleiche Rolle wie in den Immenhoffilmen. Die rechte (und die linke) Hand des Gutsbesitzers.

Eigentlich ist er da Hein Daddel, nur mit Schnurrbart!
In "Grün ist die Heide" mit Prack und Ziemann ist er auch ziemlich gut in der Rolle des stets gut gelaunten Oberförsters.

MfG
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Andrea1984
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Re: Josef Sieber "Hein Daddel"

Beitrag von Andrea1984 »

Aha, da hat der Schauspieler sich selbst in die Rolle eingebracht, was die Vergangenheit der fiktiven Figur "Hein" und der eigenen Vergangenheit als Seemann betrifft.

Wieder was dazugelernt. ;)
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Anekdote über Josef Sieber von Paul Henckels

Beitrag von FAN7048 »

Paul Henckels gibt in seinem Buch Allerlei Heiterei aus der Zeit der Immenhof-Filme folgende Anekdote über Josef Sieber zum Besten, die ich hier mal frei nacherzähle:

Paul Henckels und Josef Sieber wohnten während der Drehaufnahmen in Malente und Umgebung nämlich im gleichen Hotel. Das Hotel war für Seppl Sieber dabei nicht nur vorübergehender Wohnort, sondern auch Studienobjekt, denn er hatte den Plan gefaßt, sich von seinen wohl ganz guten Gagen selber so ein kleines Hotel zuzulegen.

Er sparte deshalb fleißig und gab keinen Pfennig unnötig aus. Das ging soweit, daß er sich seine Mahlzeiten auf dem Zimmer selber zubereitete. Er kochte Kaffee, briet sich Eier, und auch das Mittag- und Abendbrot stellte er sich dort irgendwie zusammen.

Das war aus der finanziellen Sicht des Hotels natürlich schlecht; Seppl Sieber war das absolute Gegenteil von einem „guten Gast“, und das durfte natürlich nicht herauskommen. Er bestach deshalb die Zimmermädchen mit kleinen Trinkgeldern, dass sie ihm heimlich bei den Besorgungen für seine Essenszubereitungen halfen.

Der Hotel-Chef bemerkte dies erst nach zwei Wochen, aber da waren die Filmaufnahmen, bei denen Seppl Sieber mitspielte, schon vorüber, und er reiste ab.

Die anderen Schauspieler hatten seine heimliche Selbstversorgung aber herausbekommen, und er wurde von seinen Kollegen wegen seiner übertriebenen Sparsamkeit auch kräftig aufgezogen. Schließlich fragte ihn mal einer, wie er es denn machen würde, wenn er in seinem eigenen Hotel später auch mal so einen Gast hätte wie er selber einer war in dem Hotel, wo er jetzt während der Dreharbeiten wohnte.

Darauf antwortete Seppl Sieber in aller Ruhe in seinem westfälischen Tonfall:

„Den schmeiß‘ ich eraus – klar!“

Liebe Grüße
FAN7048
Je bedeutsamer etwas ist, desto weniger Aufhebens sollte man davon machen (sagte Angelika Meissner an ihrem 21. Geburtstag, an dem sie volljährig wurde).
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Jojo
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Re: Josef Sieber "Hein Daddel"

Beitrag von Jojo »

Na dann hat sich's ja gelohnt, das Büchlein zu erwerben! :top
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