Never ending Story

Hier bitte NUR die 'Geschichten' - JEDER darf schreiben...
Benutzeravatar
Ethelbert©
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 989
Registriert: Di 05.Jul.2005 8:44
Wohnort: kurz vor Trier bzw. kurz hinter Trier
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Ethelbert© »

„Du Dickie. Ich weiss wie wir das Fohlen nennen. Wir nennen ihn „Deichgraf“.....“ meinte Dalli. Dick überlegte einige Sekunden. „Deichgraf? Das klingt aber komisch. Wie wäre es denn wenn wir ihm einen Namen aus einer Heldensage geben? Wir nennen ihn Siegfried.“

„Och nö. Siegfried heisst ja der Metzger in Malente. Wie klingt denn das wenn unser Hengstfohlen genauso wie der Metzger heisst. Wir nennen ihn Achilles.“ Dick zog eine Schnute... dieser Name schien ihr auch nicht zu gefallen. „Nein wir nennen ihn.... warte mal... wie hiess denn nochmal der Film mit Kirk Douglas? Ja wir nennen das Fohlen Spartakus“.

„Och nö Dickie. Spartakus klingt ja wie Spar-Geschäft. Das ist kein schöner Name. Wir nennen ihn nach einem Schauspieler. Wie wäre es denn mit James? Wie James Dean?“ Das gefiel Dickie allerdings überhaupt nicht denn „James“ war Dalli's Lieblingschauspieler und nicht ihr Lieblingsschauspieler.

„Nee. Wir nennen ihn Errol wie Errol Flint“. Da in Dalli's Gesicht keinerlei Begeisterung über diesen Namensvorschlag zu lesen stand schlug Dick sofort einen anderen Namen vor: „Dann nennen wir ihn eben Gregory wie Gregory Peck“ meinte Dick nun.

„Och nööööööö Dickie.....: das klingt doof. Ein Fohlen das Gregory heisst gibt's doch gar nicht“. Da war guter Rat nun wirklich teuer....„Halt ich hab's!“ rief Dalli nun voller Begeisterung. Wir nennen ihn....
Benutzeravatar
Ethelbert©
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 989
Registriert: Di 05.Jul.2005 8:44
Wohnort: kurz vor Trier bzw. kurz hinter Trier
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Ethelbert© »

... Goldjunge.“ „Sein Fell hat aber eine andere Farbe und ausserdem ist der Name doof“ entgegnete Dick. Die Diskussion zog sich noch etliche lange Minuten hin. Die Namen aller Helden aus allen möglichen Heldensagen, die Namen aller möglichen Märchengestalten und selbstverständlich die Namen aller bekannten Schauspieler wurden durchprobiert und nicht für gut befunden.

„Schau mal, Dick. Das Fohlen hat eine helle Farbe. Genau wie sein Vater, der silbergraue Shetty-Hengst von Kleinlüttjens.“ „Dann nennen wir ihn doch irgendwie Silber....?“ „Dann nennen wir ihn Silberpfeil.“ „Aber Dalli, das ist doch ein Auto.“ „Dann nennen wir es eben Silberveilchen“. Die beiden Schwestern blickten sich kurz an und nickten heftig. Das schien eine gute Idee zu sein.

Kurze Zeit später erschien Jochen und staunte nicht schlecht, dass die beiden das Fohlen bereits fachgerecht versorgt und entbunden hatten. „Nicht schlecht, nicht schlecht, Dick und Dalli“.... „Nicht schlecht, Herr Specht. Und wir haben sogar schon einen Namen“ entgegnete Dalli. „Wir werden ihn Silberveilchen nennen“.

Der Herr von Roth zuckte kurz zusammen. „Wie wollt ihr ihn nennen? Silberveilchen?“ Dann prustete er auf einmal los. „Ja wie kommt ihr denn auf diesen Namen?“ „Weil er einmal so schnell sein wird wie ein Rennauto“ meinte Dalli. „Und Veilchen heisst die Mutter“ ergänzte Dick.

Jochen schien sich über diese Namenswahl wirklich glänzend zu amüsieren. „Da gibt es nichts zu lachen, Jochen. Das meinen wir ernst“ sagte Dick. „Also ihr wollt das Fohlen Silberveilchen nennen weil....“ „... weil es ein silbergraues Fell hat“ meinte Dalli. „Und weil die Mutter Veilchen heisst“ ergänzte Dick. „Und weil es schnell wie ein Rennwagen flitzt... na hoffentlich“.

Nun schien auch der Herr von Roth endlich begriffen zu haben welche unglaublich genialen Namen dieser neue vierbeinige Erdenbürger tragen sollte. „Also Silberveilchen soll er heissen weil er einmal so schnell laufen wird wie ein Mercedes Silberpfeil fährt, weil er ein silbergraues Fell hat und weil die Mutter Veilchen heisst“. Jochen kugelte sich nun vor Lachen.

„Mit euch als Taufpatinnen ist er ja wirklich ein Glückspilz“ meinte Jochen lachend. Dick's Augen blitzen auf, sie fiel Jochen um den Hals und verpasste ihm einen ziemlich feuchten Schmatzer. „Glückspilz! Genau so nennen wir ihn.“ Und im Nu waren die beiden Mädels im Haus verschwanden. Sie liefen ins Zimmer und nahmen Dick's Ponybuch. Dort standen die Namen und die Geburtstage aller Ponys des Immenhofs sorgsam aufgeschrieben. „Heute wurde Glückspilz geboren. Seine Mutter ist Veilchen“ notierte Dick und Dalli unterschrieb als Taufpatin. Das beiden hatten die beiden sich so ausgedacht.

„Aber Veilchen's nächstes Fohlen nennen wir Silberveilchen. Versprochen?“ „Ja versprochen“.
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

Sie verstauten ihr Ponybuch sorgfältig in einer Komode und wollten gerade wieder raus in den Stall da wurden sie von Oma Jansen ausgebremst.

Haaalt ihr zwei Wildkatzen.Schaut mal auf die Uhr wie spät es schon ist.
Es war schon halb acht und die Mädels hatten die Zeit vor lauter Fohlen und Namen suchen ganz vergessen.
Jetzt setzt ihr euch an den Tisch,esst euer Abendbrot und räumt dann ab.
In den Stall braucht ihr Heute nicht mehr gehen,das reicht Morgen früh noch sagte Oma bestimmend.Veilchen und das Fohlen brauchen jetzt Ruhe.Ich habe Hein schon bescheid gesagt das er Heute Nacht mal nach den beiden schauen sollte.

Och menno sagte Dalli nur noch und zog eine beleidigte Schnute hin und folgte aber.
Als die Mädels fertig gegessen hatten räumten sie brav den Tisch ab und spülten das Geschirr.Dann gaben sie Oma Jansen einen Schmatzer auf die Backe und verschwanden in ihre Zimmer.
Dalli schlich sich wieder aus ihrem Zimmer und ging zu Dick.Du Dicki sagte Dalli.Wir wollten doch noch Ethelbert schreiben wegen dem Fohlen und so.
Au ja erwiederte Dick.Das machen wir jetzt noch.

Dick kramte Bleistift und Papier aus ihrer Komode und dann überlegten beide was sie Ethelbert denn schreiben könnten.

Sie fingen mal so an.
Lieber Ethelbert
......
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

kaum bist du weg,
müssen wir schon an Dich denken "und daher" ein paar Zeilen vom Immenhof an Dich.
Veilchen hat ihr Fohlen gut auf die Welt gebracht.
Nach langem hin und her tauften wir es auf den Namen Glückspilz.
Alle hoffen das du Tollpatsch so schnell wie möglich wieder da bist.
Weisst du,eigentlich gehört sich das ja nicht,aber wir vermissen dich.
Jetzt schauen wir mal das die Schule schnell vorbei ist und die nächsten Ferien da sind.
Hoffentlich geht es dir so wie uns und du magst auch wieder gern zu uns kommen.
Also Ethelbert.
Nun werden wir schlafen,weil Oma gleich reinschaut,und dann gibts schimpfe wenn wir noch Wach sind.
Liebe Grüsse von Dick und Dalli.
PS:
Und von Dr.Puddlich,Hein,Oma,Jochen,Mans,Glückspilz.........
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

Drei Tage später.
Es war ein schöner Tag mit weiss blauem Himmel über München und die Welt war in Ordnung.
Ethelbert war wie immer nach seinen Immenhof-Besuchen ein ganz anderer Mensch(Fröhlich,lustig und guter Dinge).
Als er nach dem Gymi nach Hause kam,setzte er sich wie immer gleich an den Mittagstisch.
Sofort sah er den Brief den Dick und Dalli ihm geschrieben hatten und seine Augen strahlten und funkelten als er den Absender sah.

Sofort öffnete er ihn und begann zu lesen"Lieber Ethelbert....

Als er mit lesen fertig war überkam ihn wieder das übliche Ethelbert Syndrom.
Wusste ich`s doch,dachte er.kaum bin ich vom Immenhof weg,können die es fast nicht mehr aushalten"ohne mich".Ich bin eben der Beste usw,usw...
Aber trotz Ethelbert Syndrom beschäftigte ihn doch so manches.

1.Ob mich Dick wohl doch liebt?
2.Warum ist das Fohlen ausgerechnet auf die Welt gekommen als ich nicht mehr da war?
3.Warum heisst das Fohlen Glückspilz,und nicht Ethelbert?
4.Ich muß unbedingt zurückschreiben.
5.Wenn doch nur endlich wieder Ferien wären.
6.Ich vermisse Oma´s Küche.

Stolz legte er den Brief zur Seite.
Nach dem Essen werde ich sofort an meine Lieben vom Immenhof zurückschreiben.
Benutzeravatar
Ethelbert©
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 989
Registriert: Di 05.Jul.2005 8:44
Wohnort: kurz vor Trier bzw. kurz hinter Trier
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Ethelbert© »

Ein Pferdewiehern unterbrach Ethelbert's angeregten Gedankenfluss. Das Wiehern kam unten von der Strasse. Ethelbert stellte sich an's Wohnzimmerfenster und schaute nach unten. Eine Bierkutsche mit zwei dicken, kräftigen, schnaubenden Kaltblütern stand vor dem Nachbarhaus und zwei ebenso dicke, kräftige und schnaubende Mannsbilder, die mit Lederschürzen bekleidet waren, beeilten sich einige Bierfässer abzuladen. Da musste aber jemand heftigen Durst haben.

„Die Bierfässer sind bestimmt für unser Nachbar Wolpertsrieder bestimmt“ dachte sich Ethelbert. „So ein Saufkopp. Aber wahrscheinlich bereitet er mal wieder eines seiner berühmten Schreberfeste vor“. Nachbar Wolpertsrieder war nämlich ein begeistertet Schrebergärtner und fast hätte er Ethelbert's Vater auch umgekriegt sich eine Gartenlaube am Rand der grossen Stadt München zuzulegen.

„Damit ihr am Wochenende in aller Ruhe saufen könnt“ meinte Frau Gravenhorst, die holde Gattin und Mutti vom Ethelbert. Also gab es keine Gartenlaube für die Gravenhorst-Familie und damit war dieser Fall schon erledigt. Bei den Gravenhorst's hatte eindeutig die Hausfrau die Hosen an. Und als ob Ethelbert es instinktiv erahnt hätte erschallte auch schon eine Stimme im Hintergrund.

„Du wolltest mir doch von Immenhof erzählen, Ethelbert. Seit drei Tagen laufe ich dir schon hinterher und bitte dich dass du mir alles erzählst... und du hast nie Zeit“. Es war Ethelbert's Mutter, die sich von hinten näherte. „Au backe“ dachte sich Ethelbert. „Jetzt gibt es kein Entrinnen.“ „Nun, Ethelbert. Erzähl mir jetzt endlich was ihr auf dem Immenhof getrieben habt. Wie geht es denn Oma Jantzen? Und dem versoffenen Tierarzt, von dem du mir ganz kurz erzählt hast? Und vor allem: wie geht es denn den beiden Zwillingen? Die müssen doch inetwa in deinem Alter sein.“

„Das sind keine Zwillinge, Mami“ begann Ethelbert, der sich anscheinend durchgerungen hatte seiner Mutter von den zurückliegenden Abenteuern auf Immenhof zu erzählen. „Also das war so....
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

als ich auf dem Bahnhof in Malente ankam,wurde ich von zwei mir vorher nicht bekannten,aber sehr netten,richtig landmäßigen Mädels auf einer Ponykutsche abgeholt.

"Kannst du dir das vorstellen Mutter" auf einer Ponykutsche.
Die haben da keinen Mercedes,nur einen alten kleinen Lastwagen,sonst nix.

Dafür gibt es tausende Ponys,wohin man schaut.

Ach Ethelbert,sagte die Mutter,übertreib mal nicht so.

Doch Ethelbert war mal wieder in seinem Element und dann gings mit dem erzählen erst so richtig los......
Benutzeravatar
Ethelbert©
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 989
Registriert: Di 05.Jul.2005 8:44
Wohnort: kurz vor Trier bzw. kurz hinter Trier
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Ethelbert© »

.... „Halt Ethelbert! Das wird ja eine unendliche Geschichte“ meinte Frau Gravenhorst. „Du hast recht, Mami. Das ist schon eine unendliche Geschichte mit dem Immenhof.“ „Und ausserdem bringst du alles durcheinander, Ethelbert“ sprach Frau Gravenhorst. „Du warst in den Sommerferien voriges Jahr auf dem Immenhof. Und danach an Weihnachten. Und an Osten und an Pfingsten warst du ebenfalls droben auf dem Immenhof. Hast du das schon vergessen?“

Ethelbert kratzte sich leicht irritiert am Kinn, danach am Hinterkopf und schliesslich setzte er sich auf einen der schönen bayrischen Bauernstühle, welche das Wohnzimmer der Gravenhorsts zierte. Die Familie Gravenhorst war ziemlich wohlhabend denn schliesslich besass Dr. Franz Gravenhorst, das Familienoberhaupt, zwei Geschäfte in der Münchener Vorstadt und der Filius sollte einmal Geschäftsnachfolger werden.

„Jetzt erzähl mir mal von den beiden Zwillingen, Ethelbert“ sprach Frau Gravenhorst, die jetzt endlich einmal wissen wollte was ihr Herr Sohn dort oben hoch im Norden so alles getrieben hatte. Und ausserdem wollte sie natürlich wissen wie es Oma Jantzen so erginge. Schliesslich war Oma Jantzen ja die Haushälterin in Frau Gravenhorst's Elternhaus gewesen.

„Das sind keine Zwillinge“ entgegnete Ethelbert leicht mürrisch. „Das sind Schwestern. Die eine ist jetzt 16 und die andere 14. Aber ähnlich sehen sich die beiden überhaupt nicht. Die eine ist blond und ziemlich kratzbürstig und die andere hat dunkle Haare und ist wahnsinnig in mich verknallt.“ Ethelbert schien etwas ungehalten zu sein. In den letzten 5 Minuten hatte er geredet wie ein Wasserfall und diese doofe Nuss, die bedauerlicherweise seine Mutter war, hatte anscheinend überhaupt nichts von seiner fantastischen Erzählkunst mitbekommen.

An ihm, dem Ethelbert, konnte das natürlich nicht liegen weil er, der Ethelbert, ja schliesslich einer der besten Geschichtenerzähler von München sei und ausserdem würde er ja gerne Reiseschriftsteller werden. Ein zweiter Jack London würde er werden... oder ein zweiter Knut Hamsun... oder warum nicht ein zweiter Karl May?

„Au ja“ rief Ethelbert aus. „Au ja! Ich hab's. Ich werde jetzt einmal meine Abenteuer, die ich auf dem Immenhof erlebt habe, aufschreiben. Und dann werde ich einen Roman veröffentlichen. Der Roman wird sich „Geschichten vom Immenhof“ nennen und ich werde durch diesen Roman reich und berühmt werden. Ausserdem werde ich jede Menge Literaturpreise abstauben und ich werde Autogramme geben und mich in der besten Münchener Gesellschaft rumtreiben“.

Ethelbert schien von sich und seiner zukünftigen Karriere als Reise- und Abenteuerschriftsteller ziemlich begeistert zu sein. „Pack mal Vati's alte Reiseschreibmaschine aus, Muttchen“ schrie Ethelbert, dessen Stimme sich vor Begeisterung geradezu überschlug. „Pack sie aus, spann Papier ein und dann werde ich loslegen. Ich werde einen Immenhof-Roman schreiben“.

„Du willst einen Roman schreiben?“ rief eine helle und etwas schrille Stimme aus dem Hintergrund. Diese Stimme konnte nur einer Person gehören.... nämlich Isolde Mathilda Gravenhorst, der Cousine von Ethelbert, die ebenfalls in München wohnte und deshäufigeren bei den Gravenhorst's zu Besuch war. Deren Existenz pflegte Ethelbert in der Regel so weit wie möglich zu ignorieren. Denn schliesslich war dieses Zahnspangen-tragende kleine Monster ziemlich einfältig, dumm und naiv und überhaupt.... auf jeden Fall meinte dies Cousin Ethelbert.

„Und ob ich einen Roman schreiben werde“ entgegnete Ethelbert. „Haha Hihi....“ fauchte Iso und schien sich blendend über den doch ziemlich abwegigen und unwahrscheinlichen Plan ihres Cousins zu amüsieren. „Iso“ nannte nämlich jeder Ethelbert's erst 12 Jahre alte Cousine Isolde. Sie war die Tochter von Ethelbert's Tante Amalie-Sophie, der Schwester von Ethelbert's Vater.

Iso hielt ein Buch in der Hand. „Zeig mal her“ meinte Ethelbert. „Kannst du überhaupt lesen, Iso?“ „Kannst du überhaupt schreiben, Ethelbert? Das ist die Biographie eines berühmten russischen Mönches. Der nannte sich Rasputin und lebte am Hofe des russischen Zarens. Aber davon hast du ja keine Ahnung.“ „Rasputin? Natürlich kenne ich Rasputin“ meinte Ethelbert. Allerdings war ihm die Verlegenheit durchaus anzumerken. Wer zum Teufel war denn dieser Rasputin? Sollte er sich etwa von seiner kleinen naseweissen Cousine belehren lassen wer denn nun Rasputin war?

„Gib es zu. Du hast keine Ahnung. Aber ich werde dir jetzt mal etwas über Rasputin erzählen. Also das war so....“ Iso begann erzählen. „Damals in Russland....
Zuletzt geändert von Ethelbert© am So 09.Dez.2007 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

In der Zeit,in der Iso den Ethelbert über Rasputin aufklärte,und Ethelbert es sich nur murrend über sich ergehen ließ,ging das Leben auf dem Immenhof munter weiter.

Es waren ja keine Ferien und auf dem großen Immenhof gab es immer viel zu tun.

Dick und Dalli mußten schon manchmal an ihre Grenzen gehen um das alles zu bewältigen und gleichzeitig auch noch in der Schule gut zu sein.

Abends hatten die zwei keine Mühe einzuschlafen,so ko waren sie manchmal.
Ausserdem waren Dick und Dalli ein wenig entäuscht darüber weil ihnen Ethelbert noch nicht auf ihren Brief geantwortet hatte.
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

Du Dick sagte Dalli.
Meinst du Ethelbert hat uns schon vergessen.Er hätte uns doch schon lange zurückschreiben können,oder was meinst du?
Ich weiß auch nicht so recht.Aber ich hoffe er hat uns noch nicht vergessen entgegnete Dick.
Der verwöhnte Fatzke.Wehe es ist so,dann kann er aber was erleben sagte Dalli und drehte sich auf die Seite und sagte Gute Nacht Dick.Auch Dick wünscht eine Gute Nacht und schlief ein.

Zur gleichen Zeit in München lag auch Ethelbert im Bett,hatte einen Schreibstift und ein Blatt Papier in der Hand.
Er grübelte und grübelte was er nun wohl an die Mädels vom Immenhof schreiben würde,denn es sollte auf gar keinen Fall auffallen das er sie auch vermisst und schon gar nicht das er in Dick verknallt ist.

Immer und immer wieder fing er an zu schreiben,verknüllte das Papier und wieder von vorn.

Hallo liebe Mädels
Danke für eure Nachricht-------
Oh mann,das ist doch echt sch.. Nochmal von vorn.An den immenhof....
Benutzeravatar
Andrea1984
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 5839
Registriert: So 14.Aug.2005 16:06
Wohnort: Salzburg, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Andrea1984 »

Nach einigen Tagen hatte Ethelbert endlich den Brief geschrieben und brachte ihn sogleich zur Post. Wie lange das wohl dauern würde, bis Dick und Dalli den Brief in den Händen hielten ?

Knapp eine Woche später holte Dick die Post auf Immenhof herein. Da war endlich der Brief von Ethelbert dabei. Dick seufzte tief: "Hat ja ganz schön lange gedauert, die Antwort. Möchte wissen, warum er nicht früher geschrieben hat. Hoffentlich geht es ihm gut dort in München in der Stadt."

Da rief auch schon die Oma: "Dick, Dalli, kommt nun endlich. Sonst wird das Frühstück noch kalt. Die Zeitungen könnt ihr ja auch später lesen."
"Mensch Oma ....", antwortete Dick. ".... sieh mal da. Ein Brief von Ethelbert. Ich bin neugierig, was er uns hier Neues zu berichten hat."

Dalli gähnte verstohlen. Was kümmerte sie Ethelbert ? Mans, der Sohn vom Schmied, war doch ein viel netter Kerl, mit dem man - nur bildlich zu verstehen - Pferde stehlen konnte. Zwar ein bisschen pummelig und auch einen guten Kopf kleiner als Dalli, doch was machte das schon aus.

"Ich treff' mich gleich mit Mans in der Scheune. Wir proben für unseren Ponyzirkus.", meinte Dalli, während sie genüßlich ihre Cornflakes löffelte. Plötzlich klingelte es an der Türe. Wer konnte das nur um diese Tageszeit sein ? Die Oma wollte nicht mehr aufstehen, also ging Dick und öffnete.
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
Benutzeravatar
Andrea1984
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 5839
Registriert: So 14.Aug.2005 16:06
Wohnort: Salzburg, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Andrea1984 »

Dr. Pudlich stand davor. Er kam an diesem Morgen "ganz zufällig" auf dem Immenhof vorbei, um zu sehen, wie es den Pferden ging. Das war ja nicht mal gelogen. Um die Pferde kümmerte sich der Tierarzt, aber auch ein kleines bisschen um die Oma, auf welche er ein Auge geworfen hatte.

"Hier hab' ich euch was mitgebracht.", meinte er verlegen. Hinter seinem Rücken kam Mans hervor und grüßte artig in die Runde. Er hatte braune Haare und blaue Augen. Dalli wäre am liebsten gleich aufgestanden, um zur Scheune zu gehen, doch sie musste erst ihre Cornflakes aufessen.

"Und wer kümmert sich um das Geschirr?", seufzte die Oma. Peng, die Haustüre fiel ins Schloss. Dalli und Mans waren über alle Berge. Und Dick saß im Wohnzimmer, der Brief von Ethelbert lag auf ihrem Schoß. Dr. Pudlich brummelte etwas in seinen Bart: "Mach dir nichts draus, liebste Henriette. Es sind doch noch Kinder. Lass sie sich ruhig austoben."

Die Oma musste sich daraufhin erstmal einen Schnaps genehmigen und schenkte auch Dr. Pudlich etwas ein. Auf dem Tisch stand noch immer das schmutzige Geschirr. Wie sollte das bloß weitergehen ? Warum konnten die Mädchen nicht einmal verantwortungsbewusst sein ? Die Oma trank eben noch einen Schluck. Das hätte sie nicht tun dürfen. Jetzt sah sie Dr. Pudlich gleich zweimal, der ihr zum xten Mal einen Heiratsantrag machte.

Dick las derweilen Ethelberts Brief, in dem folgendes geschrieben stand:

" Liebe Dick, liebe Dalli !

Wie geht es euch ? Was macht ihr so ?

Ich langweile mich in München sehr. Meine Eltern arbeiten den ganzen Tag und haben daher wenig Zeit für mich. Neulich war meine kleine Cousine Isolde zu Besuch. Na die hat vielleicht genervt, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Besonders mit ihrer Piepstimme und der dicken Zahnspange.

Wenn doch nur schon Ferien wären und ich zu euch auf den Immenhof kommen dürfte. Das wäre fein. In der Schule ist auch nichts besonders los. Der ganze Lernstoff hängt mir zu den Ohren raus. Ich möchte lieber arbeiten gehen und mein eigenes Geld verdienen. Das wäre einfach klasse.

Schade, dass ich die Geburt des Fohlens Glückspilz verpasst habe. Ich könnte mich so in meinen Allerwertesten beißen. Och menno, wie Hein Daddel sagen würde. Na dann bin ich eben bei der Geburt von einem anderen Fohlen dabei. Es gibt ja genug Pferde auf dem Immenhof.

Soeben hat die Köchin den Gong geschlagen. Das Abendessen ist fertig. Ich muss gleich runterkommen, sonst wird es kalt.

Grüßt die Oma ganz lieb von mir. Ja und auch Dr. Pudlich und Karlheinz.

Euer Ethelbert.

P.S. Ich vermisse Omas gute Küche. Hier in München gibt es nur Aufwärmtes, dass so zäh wie ein Kaugummi schmeckt. Bäh."
Zuletzt geändert von Andrea1984 am Fr 22.Aug.2008 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

Als Dicki den Brief zuende gelesen hatte wünschte Sie sich auch das endlich wieder Ferien sind und Ethelbert auf dem Immenhof wäre,obwohl er ja das verwöhnte Stadtkind war,eingebildet und Hochnäsig.

Doch Ethelbert sei verziehen troz seiner Marotten war es doch immer schön wenn er da war.

Dicki legte den Brief zurseite und plötzlich schoß ihr ein Gedanke durch den Kopf.
Was hat eigentlich Dalli mit Mans vor.
Die haben doch irgendwelche Heimlichkeiten.Ich dachte heute wäre doch gar keine Probe für den Ponycirkus.

Dick ging nach draussen und schlich Dalli und Mans nach.Sie glaubte nicht was Sie dann sah....
Benutzeravatar
rasputin
Immenhof-König
Immenhof-König
Beiträge: 302
Registriert: Fr 10.Feb.2006 16:36
Wohnort: Bodensee
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von rasputin »

Mans und Dalli schlenderten Hand in Hand durch den Wald in Richtung Scheune und hatten mächtig Spass dabei.

Dick verfolgte sie und machte sich ihre Gedanken.

Manno bin ich blöd dachte Dick.Ich dachte immer Dalli wäre in Ethelbert verknallt.
Jetzt zieht Sie plötzlich mit Mans herum,das soll noch einer kapieren.
Ohje wenn Ethelbert wieder in den Ferien kommt,das gibt ne Katastrophe...
Benutzeravatar
Andrea1984
Immenhof-Kaiser
Immenhof-Kaiser
Beiträge: 5839
Registriert: So 14.Aug.2005 16:06
Wohnort: Salzburg, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Andrea1984 »

"Ob ich ihm das in einem Brief schreiben soll ? Oder lieber gar nichts sagen?", grübelte Dick weiter nach, während sie sich - endlich - um das schmutzige Geschirr kümmerte. Und beinahe einen Rüffel von der Oma bekommen hätte: "Kind, du verbrauchst zuviel Wasser. Ein bisschen weniger tut's auch. Wie soll ich das alles bezahlen? Ich hab' nur schulden."

Mans war in Dalli verliebt und himmelte sie mit seinen blauen Augen an. Was er jedoch nicht wusste: Dalli sah in ihm lediglich einen Freund, denn ihr Herz gehörte Ethelbert. Mans wollte das nicht wahrhaben und versuchte alles, um Dallis Aufmerksamkeit zu erringen. Jetzt hatte er gelogen und eine Probe des Ponyzirkus vorgetäuscht, nur um Dalli wiedersehen zu können. Diese wusste nicht, ob sie erfreut oder verärgert sein sollte.
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
Antworten

Zurück zu „FAN-Fiction für alle“