Never ending Story

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rasputin
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Beitrag von rasputin »

Doch Dalli hat Glück,als Sie und Mans bei der Scheune ankamen waren zufällig doch noch fast 10 andere Kids aus ihrer Truppe da und übten fleißig.

Das gefiehl Mans natürlich überhaupt nicht.Jetzt konnte er seine geliebte Dalli wieder nicht für sich alleine haben um mit ihr in aller Ruhe über die Zukunft der zwei zu reden.
Na ja.Dann klappts vielleicht ein anderes mal,Mans war hartnäckig und gab nie auf.
Ob er wohl aufgeben würde wenn er wüßte wie Dalli eigentlich wircklich denkt und Sie Ethelbert ihm vorziehen würde.

Auf jeden Fall waren erst mal beide mit der Probe des Ponycirkus beschäftigt und abgelenkt.

Dick war mit dem Abwasch fertig und hatte sich überlegt erst mal Ethelbert nichts zu berichten.
Sie dachte es wäre besser mit Dalli und Mans zu reden,sattelte ihr Pferd und machte sich auch auf den Weg zur Scheune....
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

Dalli schwang die Peitsche und die Ponys - noch ohne Reiter - galoppierten munter im Kreis. Mans stand daneben und kaute an einem Grashalm, den er auf dem Weg gefunden hatte. Die anderen Kinder wärmten sich derweilen mit gymnastischen Übungen auf.

Eines der Ponys äpfelte mitten auf den Weg. Dalli legte die Peitsche beiseite und holte eine Kehrschaufel aus der Ecke. So was kam immer mal wieder vor. Damit musste man rechnen. Nun hatten sich die Ponys warmgelaufen. Und blieben nur ungern wieder stehen.

Mans rappelte sich hoch und stieg auf eines der Ponys. Dalli nahm wieder die Peitsche auf. Dick stand noch immer im Schatten des Zelts. Sie fand den ganzen Trubel mit dem Ponyzirkus kindisch und würde nie im Leben dabei mitmachen. Wenn das Oma Jantzen wüsste.
"Walzer .... Walzer hätt' ich auch gekonnt."
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rasputin
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Beitrag von rasputin »

Wobei Oma Jantzen bestimmt nichts dagegen hätte wenn die Kids sich mit Ponycirkus beschäftigen.Im Gegenteil,solange könnten sie schon keine anderen Streiche aushecken,die Ponys wurden bewegt und lernten zugleich noch was.

Oma Jantzen hatte ganz andere Sorgen.Sie konnte es einfach nicht verstehen das obwohl Onkel Pankraz ihnen den Immenhof zurückersteigert hatte und das Ponyhotel endlich gut angelaufen war und es allen einigermaßen gut ging,plötzlich schon nach einem Jahr die finanziellen Sorgen wieder losgingen.
Die Gäste blieben aus,scheinbar war das mit den Ferien auf Immenhof und für jeden Gast das eigene Pony nicht mehr in.Das Jahr hatte 1958 sowieso in Deutschland einiges verändert.Die südlichen Länder wie Italien,Spanien waren das Ziel der deutschen Touristen.

Oma Jantzen wußte nicht mehr ein und aus.Wieder einmal war es an der Zeit sich mit Jochen und seiner Frau an den Tisch zu setzen"vielleicht auch mit Dr.Puddlich"um über die Zukunft des Immenhofs zu reden.Es liegt wohl ein Fluch über Immenhof dachte Oma Jantzen.An uns kann es doch nicht liegen.Alle sind fleißig und packen mit an,sogar die Kinder.Ach Gott ach gott wie soll das bloß weitergehen,hauptsache die Kinder bekommen das nicht mit...
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

"Je nu, liebste Henriette ....", meinte Dr. Pudlich, der auch am Tisch saß und seinen xten Korn hinunterkippte. ".... wat sollen wir da unternehmen. Ick weiß dat leeder auch nicht, sonst hätte ich hicks schon wat jetan."

Die Oma seufzte. Das konnte ja heiter werden. Die Kinder wussten von nichts und der arme Doktor war bald so blau wie ein Veilchen. Hätte sie ihm doch bloß den Korn nicht angeboten. Doch es sollte wohl so kommen. Die Oma wickelte ein Wollknäuel auf, während Dr. Pudlich ihr so gut es ging dabei half. So saßen sie friedlich beisammen, während Dalli im Ponyzirkus probte, Mans verzweifelt um ihre Gunst buhlte und Dick die Nase rümpfte.

Und wo steckte Ethelbert, wenn man ihn brauchte ? Natürlich meilenweit weg. Doch es half nichts zu jammern: Auch er musste zur Schule gehen und fleißig aufpassen, damit später einmal etwas rechtes aus ihm wurde. Ralf arbeitete in Lübek und fand leider selten Zeit, um auf den Immenhof zu kommen. Dick sehnte sich sehr nach ihm, doch sie gab es nicht offen zu.
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

Ralf hätte Dick zu gerne mal besucht, doch sein Mofa war in der Reparatur, nach dem es unsanft mit einem Baum kolliderte. Und zu Fuß legte Ralf den Weg von Lübeck bis nach Malente sicher nicht zurück. So sportlich war er nun auch wieder nicht. Ralf zündete sich eine Zigarette an und dachte an Dick. Die Sehnsucht nach ihr, raubte ihm die Konzentration auf die Arbeit.

Aber es war nicht nur das. Seine Nase war verstopft wie eine Autobahn im Stau und außer einem heiseren Krächzen brachte Ralf keinen Ton hervor. Mit letzter Kraft schleppte er sich von der Arbeit in die Apotheke gleich nebenan, um sich noch schnell einige Brausetabletten kaufen zu können.

Uff, das war geschafft. In seiner kleinen Zwei-Zimmer Wohnung mit Bad und WC am Gang herrschte eine eisige Kälte. Offenbar war die Vermieterin an diesem Abend ausgegangen und hatte vergessen, die Heizung einzuschalten. Ralf klapperte mit den Zähnen, obwohl ihm der Schweiß aus allen Poren rann. Offenbar hatte er sich eine dicke Erkältung zugezogen.

Ralf konnte es sich nicht erlauben, einige Tage zu Hause zu bleiben. Jeden Tag schleppte er sich tapfer in die Arbeit und ging seinen Pflichten brav nach. Solange, bis ihn der Chef schließlich doch nach Hause schickte: "Kurieren Sie sich mal aus, Herr Schüller. Nicht, dass Sie mir noch die halbe Abteilung anstecken. Um Ihre Vertretung kümmere ich mich."

Die harmlose Erkältung wurde plötzlich zu einer schweren Lungenentzündung. Ralf konnte sein Bett nicht mehr verlassen. Er hustete so laut, dass es die Vermieterin fünf Stockwerke tiefer hören konnte. Sie rief, auf Ralfs Bitte, auf dem Immenhof an und bekam Dick an den Apparat. Diese war geschockt über diese Nachricht.

"Ich komme, sobald ich kann.", meinte Dick und hängte den Hörer auf die Gabel. Wie sollte sie nur nach Lübek kommen? Jede Stunde zählte. Ralf war schwer krank und sie durfte nicht zu ihm. Doch es kam ihr der Zufall, in Gestalt von Dr. Pudlich zu Hilfe. Er hatte in Lübek etwas zu erledigen und nahm Dick kurzerhand einfach mit, nachdem sie ihm alles erzählt hatte. Dick umarmte den alten Tierarzt und weinte vor Kummer.

Gegen Abend kamen die beiden in Lübek an. Endlich, da war die Wohnung von Ralf. Dick eilte die Treppe hinauf. Und klopfte so laut sie nur konnte. Ralf erhob sich mühsam und öffnete die Türe.
"Dick.", brachte er stockend hervor. "Du hier. Ich freu' mich." Dann verließ ihn seine Kraft. Dick brachte Ralf zu Bett und pflegte ihn liebevoll.

Erst viel später, als Ralf wieder auf dem Weg der Besserung war, erzählte sie ihm die ganze Geschichte. ".... das alles hast du nicht mir zu verdanken, sondern deiner Vermieterin und Dr. Pudlich. Ohne ihn wäre ich niemals so bald nach Lübeck gekommen. Er hat mich freundlicherweise in seinem Auto damals mitgenommen. Ja, so war's vor einigen Tagen."

Ralf musste noch ein wenig das Bett hüten. Doch das war ihm egal. Hauptsache Dick befand sich an seiner Seite. Er sorgte sich auch ein bisschen um sie: "Hoffentlich steckst du dich nicht bei mir an."
"Dann gibt mir die Oma einen tüchtigen Schluck Rum und alles wird wieder gut.", versuchte Dick zu scherzen. Ralf schmunzelte über diesen Witz.
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

"Wie gehts Oma Jantzen und den anderen?", erkundigte sich Ralf. Er war zwar immer noch recht wackelig auf den Beinen, doch er konnte das Bett schon mal für einige Stunden verlassen. Das Fieber kam so schnell nicht wieder.

Dick schenkte ihrem Freund noch etwas Tee nach: "Der Oma und Dalli geht's gut. Ethelbert sitzt in München und lernt, nehme ich an. Er hat uns schon länger nicht mehr besucht. Was ich schade finde. Doch die Schule geht vor. Ein bisschen von seinem Ernst könnte auch Dalli nicht schaden."

Ralf putze sich die Nase. Schweigend blickte er aus dem Fenster. Was sollte er in dieser Situation nur sagen ? Klar kümmerte sich Dick um Dalli, gerade zu mütterlich besorgt. Aber Dalli war, verglichen mit der zwei Jahre älteren Dick, doch noch ein sorgloses Kind. Sie sollte sich austoben und ihre Jugend genießen. Der Ernst des Lebens kam schon früh genug.

"Die Bank gibt uns keinen Kredit mehr.", trübsinnig blickte Dick zu Boden. "Ich hab' alles versucht. Nichts hilft mehr. Der Immenhof steckt tief in den Schulden drinnen. Es kommen zwar Gäste ins Ponyhotel, doch längst nicht soviele wie wir erhofft haben. Vielleicht kannst du uns ja helfen, Ralf?"
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rasputin
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Beitrag von rasputin »

Ralf schaute Dick fragend an.
Wie kann das sein?Als wir den Vertrag mit dem Reisebüro in Hamburg in der Tasche hatten wurde der Immenhof doch förmlich überschwemmt von Gästen.

"Ja" das stimmt schon entgegnete Dick.Leider hielt der ganze Rummel nicht lange an.Schon in den Herbstferien ging die Gästezahl rapiede zurück,und diesen Sommer(1958)möchte ich gar nicht daran denken.Bis jetzt sind kaum Buchungen für unser Ponyhotel eingegangen,sogar weniger als im letzten Herbst.Und das schlimmste:Unsere Oma denkt ich und Dalli wissen nichts davon.Ich weiß nicht ob Oma das diesesmal noch verkraften wird."Oh Ralf" sagte Dick mit weinerlichen Stimme und hielt sich an ihm ganz fest.

"Komm schon Dick"uns wird bestimmt wieder etwas einfallen,sei nicht traurig ermutigte Ralf .
Es wird sowieso Zeit das du wieder zum Immenhof zurück gehst,die brauchen dich da.Und weißt du was:Ich werde mit meinem Chef sprechen und ihn bitten mir eine Woche frei zu geben,sozusagen als Kur nach der Krankheit und dann fahren wir gemeinsam zurück zum Immenhof.
Da kann ich dann in Ruhe einmal mit Jochen reden.Na wie findest du das?

Dick strahlte und war überglücklich...
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

"Das du das für mich tun willst.", freute sich Dick und küsste Ralf liebevoll auf die Wange. "Weißt du noch, wie Jochen dich zusammengeschrien hat?"
Ralf grinste: "Ja, dabei hat doch Dalli das Plakat so verunstaltet. Gut, dass sich dieses Missverständnis inzwischen aufgeklärt hat."

Dick machte sich kurz frisch, während Ralf mit seinem Chef telephonierte und den Urlaub bekam. Gemeinsam fuhren sie auf den Immenhof hinaus auf Ralfs Motorrad. Der Fahrwind blies Dick ins Gesicht und ihre schwarzen Locken flatterten umher. Die Sonne stand hoch am Himmel.
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Ethelbert©
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Beitrag von Ethelbert© »

Unterdessen stand Ethelbert in München vor dem grossen Spiegel im Hausgang und musterte sich gründlich. Dieser komische Trachtenanzug und die fesche Lederhos'n, die er heute abend anziehen sollte, gefiel ihm nicht so recht. „Richtig lächerlich schau ich aus“ rief Ethelbert seinem eigenen Spiegelbild zu. „Wenn mich die anderen so sehen würden dann.....“

Ethelbert kratzte sich am Hals und lockerte die etwas zu eng sitzende Krawatte dieses lächerlichen Trachtenanzugs. „Im weissen Rössl am Wolfgangsee“ erklang es aufeinmal. Das war Ethelbert's Mutter, die ein grosser Fan von Johannes Heesters war und sich für ihr Leben gerne Operettenfilme ansah.

„Ach Ethelbert, richtig fesch siehst du aus“ rief Frau Gravenhorst. „Du könntest fast Oberkellner im Weissen Rössl am Wofgangsee werden, mein Goldjunge“ ergänzte Frau Gravenhorst und ihre Augen glänzten vor Begeisterung. Ja ihr Ethelbert war halt ein fescher Junge und dieser bayrische Trachtenazug, den schon die Gravenhorst'schen Vorfahren voller Stolz getragen hatten, stand ihm doch prima zu Gesicht bzw. eher zu Gesäss. Der Hintern des guten Ethelbert's passte fast nicht in die krachlederne Hose.

„Die Leute werden sich über mich totlachen“ meinte Sohn Ethelbert empört zu seiner Mutter. „Was für ein Glück, dass mich Dick und Dalli so nicht sehen.....“. Da hielt Ethelbert für einen kurzen Moment inne. „Ach Gott, die beiden da im hohen Norden.......“. Plötzlich erstrahlte Ethelbert's Gesicht wie ein skandinavisches Sonnenwendfeuer und seine Augen begannen zu funkeln... so als wäre das Christkind mit einem ganzen Lastwagen voller Geschenke gerade angekommen.

„Dick und Dalli.... die beiden hab ich doch glatt vergessen vor lauter Aufregung mit euch, Mama“ meinte er und begang nun zu dichten bzw. zu singen. „Im weissen Rössl am Kellersee da steht das Glück vor der Tür. Hach... was Schneewittchen wohl jetzt macht? Schliesslich habe ich ihr ja einmal das Leben gerettet und fühle mich für sie verantwortlich.

Ohne Zweifel hatte das Fernweh den guten Ethelbert gepackt und....
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rasputin
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Beitrag von rasputin »

ein schlechtes Gewissen hatte er auch,schließlich hat er sich ewig nicht mehr bei den Mädels und Oma gemeldet.

Der gute Ethelbert,wenn er wüßte wie es um den Immenhof steht könnten ihn keine 10 Pferde mehr halten und er wäre wie ein geölter Blitz nach Malente gereist um zu helfen.

Ethelbert gab sich ein eigenes Versprechen:
So war ich Ethelbert Gravenhorst heiße,werde ich spätestens in zwei Wochen wenn die Sommerferien beginnen meine Mädels und die Oma besuchen.
Schließlich war da ja auch noch Dalli,die ihm eigentlich sozusagen schließlich versprochen war überlegte Ethelbert.

Er konnte es kaum noch aushalten,war nervös und voller Sehnsucht.Ihm gingen tausende Dinge durch den Kopf(ob ich Dalli wohl einen Heiratsantrag machen sollte,ob Dick und Ralf vielleicht bald Heiraten werden,Der Oma bring ich ein nettes Geschenk mit und Schnewittchen bekommt die besten Leckerlies von mir).

So ganz im Gedanken vertieft träumte Ethelbert vor sich hin.

Inzwischen waren Dick und Ralf mit ihrem Motorroller gut auf dem Immenhof angekommen....
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Andrea1984
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Beitrag von Andrea1984 »

Die Oma kochte ihnen ein leckeres Essen und Dalli plapperte in einem fort, sogar mit vollem Mund, von den Ponys und den Pferden: "Esmeralda, die kleine graue Stute, ist trächtig. Ich bin schon so gespannt auf das Fohlen."
Ralf und Dick wechselten einen Blick. Beide vermuteten, dass Dalli mit ihrem Geplapper die Oma von den Sorgen um den Immenhof ablenken wollte. Offenbar schien das Mittel zu wirken. Die Oma lächelte milde.

Am Nachmittag kam Dr. Pudlich ganz "zufällig" vorbei. Zum einen um nach Esmeralda zu sehen und zum anderen um die liebste Henriette mal wieder zu fragen: "Wollen Sie mich heiraten ? Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie sehr ich mich nach Ihnen sehne. Sie werden es gut bei mir haben."

Die Oma lehnte wie schon so oft ab. Den Immenhof verlassen,nee nicht um alles Geld der Welt. Wann begriff es Dr. Pudlich endlich, dass sie ihn zwar als Freund mochte, jedoch seine Heiratsanträge immer wieder ablehnte. Er meinte nur: "Sie sind so eigensinnig wie ein Pony beim Einreiten, liebste Henriette. Na gut, eine Chance bekommen Sie noch."

Gerade als Dalli den letzten abgewaschenen Teller zurück in den Schrank stellte, klingelte das Telephon. Erschrocken nahm die Oma den Hörer ab und meldete sich zögernd. Sie war stets auf das Schlimmste gefasst. Aber dann erhellten sich ihre Gesichtszüge : "Ethelbert, wie schön, dass du dich wieder einmal meldest. Wie geht es dir, mein Junge? Wann kommst du mal wieder zu uns? Möchtest du auch mit Dick oder Dalli reden?"
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Beitrag von Ethelbert© »

Doch nun überschlug sich Oma's Fiststelstimme. „Ja Ingeborg, ja sag mal wie geht es dir denn....“. Das war Ethelbert's Mutter Ingeborg. Die hatte ihrem Filius kurzerhand den Telefonhörer aus der Hand gerissen um sich mit Oma Jantzen zu unterhalten. Schliesslich war die Oma ja früher einmal Hausdame bei den Gravenhorst's gewesen und gemeinsam hatten die beiden schliesslich an zahlreichen Reitveranstaltungen und diversen Ausflügen hoch zu Ross teilgenommen.

In München stand Ethelbert neben seiner Mutter und raunte ihr ein recht hilfloses „Aber...aber ... Mutti ich wollte doch mit Dick und D....“. Doch keine Chance. Ebenso ging es den beiden Immenhof-Mädels hoch im Norden. Die Oma zog es vor mit Ethelbert's Mutter zu tratschen und hörte erst gar nicht auf das Flehen ihrer beiden Enkeltöchter, die sich so sehnlich wünschten wiedermal mit dem Ethelbert zu schnacken. Schliesslich hatte der Bursche sich geraume Zeit mal wieder nicht bei Ihnen gemeldet.

„Weisst du was Dicki“ meinte Dalli augenzwinkernd zu ihrer Schwester. Wir werden der Oma jetzt ...
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Beitrag von Ethelbert© »

.. gleich mit der Kuchengabel in den Hintern stechen. Oder wir werden „Hilfe es brennt“ schreien und die Oma wird erschreckt den Telefonhörer fallen lassen.“ Dick grübelte vor sich her und hielt die Unterlippe zwischen Zeige- und Mittelfinger.... genauso wie man es halt manchmal unbewusst tut wenn man heftig am nachdenken ist.

Die Oma tratschte und tratschte und tratschte... lachte andauernd heftig auf so wie nur sie es konnte... und in Dalli stieg immer mehr der heilige Zorn auf. Am liebsten hätte sie jetzt ihre Oma oben von der Kanzel verflucht und ihr Höllenqualen angedroht. So ähnlich machte es Pfarrer Dornhagen in der Malenter Marien-Kirche wenn er besonders gut in Form war und mal wieder politisch irgendwas geschehen war was ihm nicht in sein konservatives Weltbild passte.

„Ich hab eine zündende Idee, Schwesterherz. Wir werden der Oma mal gründlich die Suppe versalzen. Du kennst doch den neuesten Schlager von Peter Kraus? Den singen wir jetzt und tanzen in der Halle herum bis die Oma aufhört mit ihrer Busenfreundin aus München herumzuquasseln.“

„Prima Idee“ jauchzte Dalli. Und los ging es. „Sugar Sugar Baby....“ brüllte Dalli und klopfte die Hände über dem Kopf zusammen. Dazu tanzte sie einen atemberaubenden Rock'n Roll oder was sie dafür hielt. Auf jeden Fall drohte der Holzboden unter ihren heftigen Fusstritten fast einzukrachen.

Am anderen Ende der Leitung hatte Ethelbert ebenfalls einen genialen Einfall wie er diese Klatschbase, welche sich „seine Mutter“ nannte, vom Telefonhörer weglocken könnte.
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Beitrag von Ethelbert© »

„Mama.... schnüffel schnüffel.... Mammmmaa! Irgendwas muss in der Küche angebrannt sein“. Und das zog! Ethelbert's Mutter entschuldigte sich rasch bei Oma Jantzen und enteilte so schnell sie konnte in Richtung Küche. Denn wenn etwas in ihrer Küche angebrannt war oder drohte anzubrennen dann kam das ihrer Meinung nach einer Katastrophe gleich.

Wenn halb München brennen würde und der Englische Garten in wilden lodernden Flammen stünde... oder die Frauenkirche und das Münchener Maximilianeum gerade ein Opfer zündelnder Flammen geworden wären... das alles wäre ja nicht so schlimm. Aber wenn der Kaiserbraten in Frau Gravenhorst's Küche anzubrennen drohte... das war richtig schlimm!

Ethelbert schnappte sich den Telefonhörer und wurde Zeuge wie die Oma und die beiden Schwestern sich am anderen Ende der Leitung nach Leibeskräften zankten. „So ungezogen wie ihr war ich nie!“ brüllte die Oma und zwar so laut, dass man es auch ohne Telefon bis München hätte hören können. „Oma Jantzen“ rief Ethelbert. „Oma Jantzen so hör doch ...“. Doch die hatte vermutlich wichtigeres zu tun als sich jetzt mit Ethelbert zu unterhalten. Die musste nämlich die beiden wilden Schwestern zur Räson bringen.

Da kam Ethelbert's Mutter aus Richtung Küche und ihr Blick versprach nichts gutes. „Also Ethelbert...
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Beitrag von Andrea1984 »

".... wie konntest du mich nur so hereinlegen. Ich hab' dich viel zu sehr verwöhnt." Wütend knallte sie den Hörer auf die Gabel. Ethelbert schlug sich mit der Faust in die flache Hand. Zu dumm, dieser Plan war also schiefgegangen. Na wenigstens hatte er ein Lebenszeichen von Dick und Dalli bekommen. Das war doch immerhin schon etwas. Besser als nichts.

Frau Gravenhorst seufzte, als Ethelbert das Zimmer verließ. Dieser Bengel. Naja, er würde sich schon wieder beruhigen. Nun wartete die Arbeit auf sie. Ein Stapel ungebügelte Wäsche, darunter viele Hemden von Ethelbert und seinem Vater. Männer und Bügeln, das ging nun einmal nicht gut.

Auf dem Immenhof hatte Oma Jantzen die Mädels nach draußen geschickt: "Kommt mir nicht sobald wieder unter die Augen!"
Rumms, flog die Türe ins Schloss, so dass die sonst so sanften Ponys auf der Weide erschrocken mit den Hufen aufstampften und laut wieherten.
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